01. September 2024
Die meisten werden es nicht schaffen
Finanzielle Freiheit wird für die meisten eine Traum bleiben, doch woran liegt das?
Ich finde es immer wieder erstaunlich wie selbst hochgebildete Menschen kein Verständnis von Finanzen haben. Sie haben zwar einen Hochschulabschluss, BWL studiert und vielleicht Ahnung wie Wirtschaft funktioniert, doch absolut keinen Plan wie man mit Geld um- geht.
Meiner Meinung nach treibt die Politik und das Bildungssystem die finanzökonomische Verdummung des Volkes voran. Ich habe gestern ein Interview eines Politikers im Fernsehen gesehen, der die finanzi- elle Gleichheit in der Gesellschaft ins Wahlprogramm aufnehmen möchte. Finanzielle Gleichheit für alle.
Es wäre sinnvoller das Fach „Finanzwissen oder Vermögensaufbau“ in Schulen einzuführen, damit wir finanzielle Intelligenz erlangen und unsere Finanzen eigenverantwortlich und klug verwalten. Doch was ist die Realität?
Wir werden von klein auf dazu erzogen, das Schulden normal sind. Schulden machen ist etwas ganz normales und gesellschaftskonform. Jeder tut es und wenn es jeder tut, dann kann es ja nur richtig sein. Oder nicht? Schon Jugendliche häufen Konsumschulden an und sind damit in guter Gesellschaft.
Die Werbung treibt die Konsumschuldenfalle zusätzlich voran. Kaufen Sie jetzt, bezahlen sie morgen oder leben Sie jetzt und sparen Sie spä- ter. Es ist einfach verlockend Schulden zu machen und es ist nicht ein- fach sich diesem Kreislauf zu entziehen.
Fast jeder macht Konsumschulden und ständig wird man gelockt in den Schuldendienst zu treten und ein Systemsklave zu werden. Übri- gens, wer viel Geld verdient, ist noch lange nicht finanziell frei. Es kommt nie darauf an wie viel Geld du verdienst, sondern wie viel Geld du davon behältst. Bei den meisten Menschen richtet sich der Life- style nach dem Gehalt.
Beispiel:
Henry verdient 2.500 € im Monat und kommt mit diesem Geld auch gut über die Runden. Nach einer Gehaltserhöhung vom Chef verdient er nun 3.000 € im Monat, das sind satte 500 € mehr im Monat.
Was machen jetzt die meisten Menschen?
Sie geben das zusätzliche Geld für noch mehr Konsum aus. Der Le- bensstandard passt sich dem Gehalt an. Jetzt kann ein dickeres Auto gekauft werden, da nun auch eine höhere monatliche Kreditrate ge- tilgt werden kann. Aber auch der Alltag wird luxuriöser und man kauft sich Dinge, die einem vorher zu teuer waren oder man tut noch schlimmeres: Weitere Konsumschulden in höheren Preisklassen.
Mit diesem Verhalten wird niemand finanziell frei. Obwohl ich im Jahre 2017, als ich die erste Auflage dieses Buches schrieb, finanziell sehr gut aufgestellt war, arbeitete ich weiterhin in Teilzeit in einem Handwerksbetrieb und sparte was nur ging und baute ein Vermögen auf.
Täglich sehe ich Menschen, die schon relativ wenig Geld verdienen, aber dennoch Schulden machen.
Sparen, können und wollen Sie nicht. Solche Menschen werden nie- mals finanziell frei, wenn Sie nicht umdenken. Erstaunlich wie viele wohlhabend werden wollen, aber sich dennoch ständig boykottieren. Auf der anderen Seite fragen sich Menschen, warum sie am Ende des Monats kaum noch Geld zur Verfügung haben.
Die Antwort auf diese Frage wollen Sie aber nicht hören. Es ist einfa- cher die Leute zu kritisieren, die eigenverantwortlich handeln und Geld haben, nach dem Motto: Der Neidische wird ärmer, wenn er an- dere reicher werden sieht.
Das Wissen wie man reich wird, wurde schon etliche Male niederge- schrieben. Bodo Schäfer hat schon einige Bücher über Finanzen ge- schrieben, die gut erklären, wie du finanziell frei werden kannst. Den- noch wird es genug Menschen geben, die einen noch einfacheren Weg suchen werden. Sie sind zu bequem, um etwas Neues zu lernen und Risiken einzugehen. Viele finden auch Bücher langweilig oder so- gar spießig, andere wiederum sind sich zu fein um zu rechnen und haben keine Disziplin, ein Haushaltsbuch zu führen.
Das ist für Menschen, die finanziell eigenverantwortlich handeln ge- rade recht. Sie übernehmen gerne das Rechnen und überlassen dir das Arbeiten.
Manche Menschen sind unglaublich unreflektiert und geben dem Staat die Macht über Ihre Verhältnisse. Der Staat ist an allem Schuld. Zu wenig Gehalt, zu wenig Rente, alles wird teurer und wenn die Le- bensqualität unerträglich ist, dann ist auch daran der Staat Schuld. Man hat 45 Jahre lang hart gearbeitet und am Ende wartet eine sehr schlechte Rente und wer ist Schuld? Der Staat.
»Die meisten Menschen besitzen nicht die Geduld, 3 Jahre lang nebenberuflich ein eigenes Online Business aufzubauen, um finanziell unabhängig zu sein. Sie haben jedoch die Geduld 40 Jahre lang dasselbe zu tun um danach 40% ihres Einkom- mens als Rente zu erhalten«
Menschen, die so denken sind die Ersten, die unter die Räder geraten, wenn das Sozialsystem kippt. Du bist für dein Leben selbst verant- wortlich. Die Entscheidungen, die du in den letzten Jahren getroffen hast, haben dich dorthin gebracht, wo du heute bist. PUNKT!
Du kannst die Verantwortung dem Staat geben und du erreichst nichts. Du kannst aber auch deinen Arsch vom Sofa erheben und ein Leben leben, wovon andere nur träumen.
Ich kenne berufsbedingt viele Verkäuferinnen, die nach vielen Dienst- jahren nur Mindestlohn bekommen und sich beschweren, dass sie mit dem Geld nicht hin kommen. Sie könnten wenn sie denn wollten z.B. den Betrieb wechseln, eine Umschulung machen oder in ein an- deres Bundesland ziehen, in dem sie mehr verdienen. Sie könnten aber auch eine Weiterbildung machen, damit sie eine bessere Entloh- nung bekommen. Sie könnten aber auch zusätzliche Einkommens- quellen generieren um sich nebenbei etwas aufzubauen.
Für all das sind sich die meisten zu bequem und verharren in der Op- ferrolle. Ein Bekannter von mir arbeitet seit 2004 bei einem Kleinbä- cker mind. sechs Tage in der Woche und oft auch 7 Tage und verdient auch nur den gesetzl. Mindestlohn. Obwohl er in diesem Betrieb seine Lehre absolviert hat und dort schon 10 Jahre als Geselle arbei- tet, verdient er nur Mindestlohn.
Er arbeitet also insgesamt 13 Jahre in diesem Betrieb und weiß wie der Hase läuft und somit wäre ein besseres Gehalt gerechtfertigt.
Viele der heutigen finanziellen Probleme existieren gesellschaftspoli- tisch nur deswegen, weil wir die Probleme nicht unmittelbar gelöst haben, als sie in Erscheinung getreten sind. Anstatt den finanziellen IQ des Volkes anzuheben, hat die Politik den Menschen gelehrt, von der Regierung zu erwarten, ihre persönlichen Probleme für sie zu lö- sen. Vielleicht wiedersprichst du mir jetzt und bist der Meinung, dass wir doch als Gesellschaft für diejenigen sorgen müssen, die nicht für sich selbst sorgen können. Mit diesem Widerspruch hast du zwar nicht Unrecht, doch die meisten Menschen können sich sehr wohl um sich selbst kümmern, wenn sie es müssen und wenn sie das notwen- dige Wissen dazu haben. Meiner Meinung nach muss der finanzielle IQ flächendeckend gesteigert werden, doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Die Erwartungshaltung an die Politik sorgt dafür, dass viele passiv bleiben und der nächste Geldsegen von einer Mindestlohnerhöhung abhängig ist. Wie ein Ball der von jedem herum gekickt wird, überlas- sen viele Menschen ihr finanzielles Schicksal dem Zufall, anstatt ei- genverantwortlich zu handeln. Hätte ich mich bequem auf die Couch gelegt, dann würde ich heute noch, genau wie vor 13 Jahren für 6,80€ die Stunde bzw. für einen Mindestlohn arbeiten. Heute verdiene ich einem Monat dass, was ich vor drei Jahren in einem ganzen Jahr ver- dient habe.
Ganz ehrlich, nur weil einer viel arbeitet, ist er noch lange nicht flei- ßig. Faulheit will sich keiner unterstellen lassen, doch in unserer Ge- sellschaft ist jemand der viel arbeitet, sehr fleißig und alles andere als faul. Manche Leute sehen in Menschen, die sich überarbeiten und sich aufopfern und dabei auch noch arm sind, etwas Ehrenvolles. Ich halte das für totalen Schwachsinn.
Ich weiß, dass die folgende Aussage für manche sehr hart ist, doch in Wirklichkeit ist derjenige faul, der für wenig Geld viel arbeitet und seine Arbeit ungern verrichtet und sich diesem Missstand wider- standslos hingibt. Faulheit ist, sich mit einem Leben zufrieden zu ge- ben, dass weder den eigenen Fähigkeiten noch Wünschen entspricht. Ganz gleich, wie viel er arbeitet. Arbeite besser smart, anstatt hart.
Fleißige Menschen treten aus ihrer Komfortzone und schöpfen ihr Po- tenzial aus. Faule Menschen geben sich einer Arbeit hin, die Ihnen weder Spaß macht, noch Erfüllung bringt. Sie verdienen nicht gut und vergeuden kostbare Lebensjahre und hoffen auf eine hohe Rente die sie nie bekommen werden. Im gleichen Atemzug suchen solche Men- schen nach Ausreden, warum sie nicht mehr aus sich gemacht haben und das doch immer andere Schuld sind.
Zudem solltest du immer genau analysieren. Bin ich gerade nur be- schäftigt oder wirklich produktiv? Die letzten Sätze waren nicht ein- fach, oder? Sie waren sogar hart und provokativ! Doch solche Reali- täten bleiben dir erspart, wenn du dich selbst reflektierst und deinen Lebensweg hinterfragst. Ich habe viele wohlhabende Menschen ken- nengelernt, darunter auch einige Multimillionäre. Sie haben eine Sa- che gemeinsam: Sie bilden sich stetig weiter und werden nicht müde. Manche Menschen lernen nach ihrer Ausbildung gar nichts mehr und denken, dass sie mit dem Erhalt des Gesellenbrief den auch Freibrief für eine Bildungspause erhalten haben.
Was für mich ein wahrer Albtraum wäre, ist für andere ein bequemer Lifestyle. Das ist vielleicht nicht verwerflich, doch beschweren braucht sich dann auch keiner, wenns im Leben nicht vorwärts geht.
Während der bequeme Hamster sich abends vor dem Fernseher be- rieseln lässt hat, der Aufstrebende besseres zu tun und ist aktiv. Wer weiter kommen will im Leben, muss wirklich über den Tellerrand schauen und darf nicht einschlafen in seiner Routine.
Du kannst machen, was du willst ok? Nur wenn du eben mehr errei- chen willst im Leben, dann musst du mehr machen als die anderen und auch mehr lernen. Das Gute daran ist, dass es auch sehr viel Spaß machen kann.
Ein Bekannter von mir hat einen Kredit laufen, der nächstes Jahr ab- läuft. Nach Ablauf des Kredits hat er 300 € mehr im Monat übrig. Ich meinte darauf, dass er dann satte 300 € übrig hätte, die er sparen kann. 300 € sind für mich auch heute noch viel Geld.
Doch leider will er für dieses frisch verfügbare Geld einen weiteren Kredit aufnehmen, um sich ein Motorrad zu kaufen. Ich meinte, dass dies eine Verbindlichkeit ist, die nicht sein müsste (Da er hauptberuf- lich sehr wenig verdient) und dass er sich wieder knebelt und Schul- den aufbaut.
Er verstand zwar meine Bedenken doch er meinte dass er sich diesen Traum jetzt erfüllen möchte. Ich erwiderte dass er sich ganz andere Träume erfüllen könnte, wenn er anfangen würde, seine Finanzen klug zu verwalten. Es ist immer noch alles cool zwischen uns, aber beim Finanzthema sind wir uns uneinig.
Wer Konsumschulden macht, wird nicht finanziell frei, sondern kne- belt sich über Jahre und Jahrzehnte. PUNKT-ENDE-AUS!
Auch wenn es leicht esoterisch klingt doch eines ist Fakt: Wer der Meinung ist, das Geld Unglück bringt und den Charakter verdirbt, wird nie wohlhabend werden. Es ist wirklich so!
Es gibt einen ziemlich dummen Spruch, denn ich mit dir teilen möchte und der lautet: „Geld verdirbt den Charakter“. Doch meiner Meinung nach verdirbt Geld nicht den Charakter, sondern Geld zeigt den Cha- rakter. Geld ist neutral, du kannst damit gutes und viel schlechtes tun. Viel Geld zu besitzen ist allerdings auch eine Frage der persönlichen Reife.
Wer ohne Geld viel Gutes tut, kann mit viel Geld großartiges leisten und anderen helfen. Wer ohne Geld ein Arschloch ist, wird mit viel Geld ein noch größeres Arschloch.
Geld alleine macht nicht unglücklich, es liegt wenn überhaupt an der Person, die damit nicht umzugehen weiß. Geld ist definitiv nicht alles, doch mit Geld lässt es sich würdevoller leben und auch würdevoller sterben. Wenn du wohlhabend bist, kannst du dir auch eine bessere medizinische Betreuung leisten. Diese Gedanken könnte ich ewig weiter spinnen. Wohlhabend zu sein ist dein Geburtsrecht, also ma- che davon Gebrauch.
Bist du bereit mehr aus deinem Leben zu machen und finanziell ab- gesichert sein? Dann gehen wir zum nächsten Thema über, denn ich werde dir im Folgenden meine Einkommenssituation schildern. Denn ich habe auch mal für lausige 6,80 € die Stunde gearbeitet :-)
»Wohlstand ist etwas Gutes, aber man muss ihm gewachsen sein« Richard von Weizäcker